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AutorenbildLukas Staffler

Software Bill of Materials (SBOM) als wesentlicher Bestandteil von Tech Compliance

Nicht erst seit dem AI Act ist die Einhaltung von Sicherheits- und Compliance-Standards für Unternehmen unerlässlich. Eine Software Bill of Materials (SBOM) ist dabei ein zentrales Element, um alle in einer Software enthaltenen Komponenten und deren Versionen detailliert aufzulisten. Diese Transparenz ist entscheidend, um die Herkunft und Art der Softwarebestandteile zu verstehen, Sicherheitslücken zu erkennen und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Im Folgenden verschaffen wir uns einen Überblick über dieses digitale Compliance-Element.




Was ist eine Software Bill of Materials (SBOM)?

Eine SBOM ist eine umfassende Dokumentation, die jede Komponente einer Software und ihre spezifische Version auflistet. Diese Liste umfasst sowohl proprietäre als auch Open-Source-Elemente und bietet einen klaren Überblick über alle verwendeten Softwarebestandteile. Durch diese detaillierte Aufschlüsselung wird es einfacher, Sicherheitslücken schnell zu identifizieren und zu beheben, da sofort ersichtlich ist, welche Systeme von einer bekannten Schwachstelle betroffen sind.


Eine SBOM ist nicht nur ein statisches Dokument, sondern ein integraler Bestandteil des Softwareentwicklungsprozesses. Sie dokumentiert alle Abhängigkeiten und Lizenzen, die in einem Projekt verwendet werden. Dies ist besonders wichtig, um Entwicklern es zu ermöglicht, potenzielle Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Durch die Verwendung von SBOMs können Unternehmen sicherstellen, dass alle Softwarekomponenten ordnungsgemäß lizenziert sind und keine rechtlichen Probleme verursachen.



Warum ist eine SBOM unerlässlich für die eigene Cyber-Sicherheit?

Ohne eine SBOM sind Unternehmen gerade wegen der Software-Lieferkette im Falle eines Cyberangriffs erheblich gefährdet. Die schnelle Identifikation und Behebung von Sicherheitslücken ist ohne diese Übersicht kaum möglich. Eine SBOM ermöglicht es, betroffene Komponenten schnell zu identifizieren und zu aktualisieren, was das Risiko eines erfolgreichen Angriffs erheblich reduziert.


Vor diesem Hintergrund erkennen Regulierungsbehörden weltweit den Wert von SBOMs. In den USA verlangt die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) in bestimmten Bereichen bereits eine SBOM. In der Europäischen Union schreibt de Entwurf des Cyber Resilience Act (CRA) vor, dass Hersteller von Produkten mit digitalen Elementen eine SBOM in einem maschinenlesbaren Format erstellen müssen. Diese Vorgaben sollen sicherstellen, dass Sicherheitslücken und Compliance-Verstöße schnell identifiziert und behoben werden können.


Vorteile der SBOM

Neben den regulativen Vorgaben hat eine detaillierte SBOM praktische Vorteile für Unternehmen. Sie erleichtert die Wartung und Aktualisierung der Software, indem sie klar aufzeigt, welche Komponenten aktualisiert werden müssen. Zudem minimiert sie das Risiko von Lizenzverstößen und rechtlichen Problemen. Für Kunden bietet eine SBOM Transparenz und Sicherheit, da sie nachvollziehen können, welche Komponenten in der Software verwendet werden und wie sicher diese sind. Dies stärkt das Vertrauen der Kunden und kann als Wettbewerbsvorteil genutzt werden.


Umgekehrt kann der Verzicht auf eine SBOM schwerwiegende Folgen haben. Unternehmen riskieren hohe Strafen und den Verlust des Kundenvertrauens, wenn Sicherheitslücken nicht schnell behoben werden können. Ohne eine SBOM ist es nahezu unmöglich, die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen sicherzustellen. Dies kann zu Compliance-Verstößen und damit verbundenen juristischen Konsequenzen führen.


Insofern ist es wichtig, dass Unternehmen verstehen, dass die SBOM in die Compliance-Dokumentation integriert werden muss! Förderlich ist hierbei, dass die Implementierung einer SBOM in den Softwareentwicklungsprozess einfacher ist, als viele denken. Denn SBOMs können in verschiedene Phasen des Software Development Life Cycle (SDLC) integriert werden und bieten somit einen kontinuierlichen Überblick über alle verwendeten Komponenten.


Ausblick

Eine Software Bill of Materials (SBOM) ist für moderne Unternehmen, die in der digitalen Wirtschaft operieren und auf Software-Lieferketten angewiesen sind, unverzichtbar. Sie bietet als Compliance-Tool Transparenz, erhöht die Sicherheit und hilft, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Angesichts der zunehmenden Komplexität der Softwareentwicklung und der steigenden Anzahl von Cyberbedrohungen ist es wichtiger denn je, auf eine umfassende und detaillierte Dokumentation aller Softwarekomponenten zu setzen.


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